Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich im Forum Classicum noch einmal etwas zum Thema Digitalisierung schreiben könne. Anlass sei ein Themenheft, das im Nachgang zum diesjährigen DAV-Kongress erscheinen solle. Prinzipiell gerne, doch worüber? Ist nicht schon alles gesagt? Gab es nicht schon genug Plädoyers für oder gegen Digitalisierung oder Artikel zu Potentialen und Herausforderungen für die Klassische Philologie im digitalen Zeitalter? Aber was wäre, wenn ich ein paar Gedanken zum Platz der Alten Sprachen in der digitalen Welt entwickle?
Um dorthin zu kommen, wo ich mit meinen Gedanken angelangt bin, muss ich etwas ausholen – aber nicht zu sehr. Ich werde mehr erzählen als belegen, denn m. E. suchen wir nach einem (neuen?) Narrativ, das Sinn und Zweck des Spracherwerbs der Alten Sprachen in einer zunehmend digitaleren Welt in der Breite rechtfertigt. Wohlgemerkt: in der Breite. [...]