Spracherwerb in der Praxis -
Tools, Apps, Plattformen


Bibliographische Angaben

Einleitung

Wie bereits in einem vorangegangenen Beitrag dargestellt (Beyer & Schulz 2021) unterscheidet sich der Spracherwerb in den Alten Sprachen in seinen Grundlagen, seiner Methodik und seinen Zielen deutlich vom Spracherwerb moderner Fremdsprachen. Dieser textbezogene, eher rezeptive Spracherwerb der lateinischen oder griechischen Sprache führt zu wiederkehrend beklagten Problemen im Unterricht bzw. allgemeiner in der Lehre:

  • Die Lernenden haben Schwierigkeiten mit dem Wortschatzabruf.
  • Sie können Texte oft nur mit Mühe und selten fehlerfrei oder gar betont vorlesen.
  • Die Lernenden können (seltene) Formen nicht erkennen und richtig verwenden, z.B. für das Textverständnis nutzen.
  • Ihnen fällt es schwer, Zusammenhänge über die Satzebene hinaus zu erkennen.
  • Sie können einen Text nicht ansatzweise während des Lesevorgangs verstehen, sondern fühlen sich genötigt, ihn zuerst zu übersetzen.

Die immer schneller voranschreitende Digitalisierung bietet nun im Vergleich zu eher analogen Lehr-Lern-Settings Chancen, den genannten Schwierigkeiten mithilfe von Tools, Apps und Plattformen anders zu begegnen. [...]